Kahlschlag in Horgen ZH: Der US-Chemie-Riese Dow will 118 von insgesamt 400 Stellen streichen. Das bestätigt eine Dow-Sprecherin gegenüber BLICK. Zuvor hatte die «Zürichsee-Zeitung» über die Sparpläne von Dow berichtet.
Die Corona-Pandemie setzt den Amerikanern mit Europasitz in Horgen ZH am Zürichsee zu. Ganze Geschäftsbereiche, die nicht laufen, sollen reduziert oder sogar ganz geschlossen werden. Haben früher am Standort in Horgen 500 bis 700 Mitarbeiter gearbeitet, sind es künftig noch rund 300. Diese zügeln bald in das umgebaute Bürogebäude A II. Das ehemalige grosse Gebäude A I inklusive Klubhaus, Tennisplätze und Schwimmbad wurde verkauft.
20 Millionen Franken Sparpotenzial
Der Abbau betrifft die Bereiche Forschung und Entwicklung, einschliesslich verschiedener Laborfunktionen. «Der Grossteil dieses Bereichs wird an andere europäische Dow-Standorte verlagert, um dort das technische Know-how zu bündeln», sagt die Sprecherin zu BLICK. Die Verlagerung soll bis 2021 abgeschlossen werden.
BLICK weiss: Mit den Sparmassnahmen will Dow rund 20 Millionen Franken sparen.
Konzernweiter Spardruck wegen Corona
Nicht nur Schweizer Angestellte sind betroffen. Insgesamt sollen im ganzen Unternehmen sechs Prozent von 36’500 Stellen gestrichen werden. Das heisst: Knapp 2200 Stellen fallen weg.
Bereits im Juli kündigte Dow Sparmassnahmen an. Neben dem Stellenabbau in Horgen werden Mitarbeiter zum Teil an einen anderen Dow-Standort im Ausland verlegt. Dabei wird ihnen ein Umzug angeboten. Aber wer nimmt gerne eine Stelle im Ausland an, wenn man sich über Jahre in der Schweiz eingelebt hat?
Klar ist jedoch: Wer nicht gehen will, dem droht ebenfalls der Jobverlust. (vnf)